Skipperin durfte bis Ende 2020 einen bunten Buchstabensalat
auf der digitalen Plattform für Deutschfreiburg skippr.ch
anrichten. Eine carte blanche sozusagen.
Diese Newsplattform für Deutschfreiburg heisst neu
frapp.ch und ist für alle Freiburger oder solche, die es
gerne wären. Es gibt sie als Gratis-App, auf den social medial
im Netz und im Verbund von digitalen Beiträgen, Radio und TV.
Bilingue und im Verbund aller elektronischen Medien.
Merci für die Blogs als Skipperin - hier im Archiv
Ici c’est ... äbe nid Bienne
Es ist peinlich genug, wenn du als Deutschfreiburgerin auf die Frage „Tu veux sortir avec moi?“ mit einem „où“ antwortest. Skipperin machte es dem fragenden Französischfreiburger mit ihrer Antwort „wohin“ nicht minder peinlich. So geschehen. Der Sprachbarriere zum Trotz ist was draus geworden, was ein paar Jahre hielt. Gelebte Sprache in Deutsch und Französisch inkl. Freundschaft. Wieso lernen wir also mit dem Schulfranzösisch nicht jede Bedeutung von „sortir“? Dass „mince“ schöner ist als „merde“, und ein „Baiser“ nicht dasselbe ist wie „baiser“, das lernen wir alle irgendwann in unserer Sprachkarriere, die nie und nimmer zur Barriere verkommen soll.
Umgekehrt ist es müssig zu hören, wenn ein Deutschschweizer, der in Sugiez seit 30 Jahren auf seinem Campingplatz Ferien verbringt, sein Brot nur als B R O T kaufen kann - einem Deutschfreiburger würde so was nie passieren! Genauso wird es mühsam, wenn die Bäckerin nur P A I N verstehen will. Bei einem „hesch ù mier äs Näbeli“ statt „hast du mir eine Zigarette“ zeigen wir den Romands gegenüber Verständnis, wir mit unseren vielen komischen Dialekten! Skipperin hat übrigens „Näbeli“ auch erst lernen müssen, als wäre Senslerdeutsch eine Fremdsprache. Wer sagt denn „es macht kalt“? Ja, sie, die da schreibt, wurde von einem Professor in Germanistik gefragt, ob sie Ausländerin sei. Nein, er aber war Pole. Sie als Nicht-Bilingue hat den groben Deutschfehler aus dem Französischen adoptiert. Ein so kleiner Fehler mag hoffentlich nicht dazu führen, dass noch mehr Schweizer Grosskonzerne Englisch als offizielle Sprache beim vielen Sitzen zwischen Genf und Zürich festlegen. Herrgott, mon dieu! Und der Hinweis zum Wickelraum im Naturhistorischen Museum Freiburg? Möchtet ihr das nochmals sehen? Dötschö, soviel über Zweisprachigkeit in kantonalen Häusern!
Vielgepriesen und vielbeschworen wird diese Sprachgrenze am Röstigraben – dass es eine ehrliche Haltung gibt, Zweisprachigkeit in Echtzeit zu leben, machen uns die Bieler vor. Skipperin hat das Méli-Mélo lange erlebt und ist weiter erstaunt, wie locker ein jeder mit seiner Muttersprache umgeht. Egal, ob du zur Sprachminderheit des Kantons gehörst oder nicht.
Zur Zweisprachigkeit gibt es einen höchst interessanten Artikel von Jean-Martin Büttner (gelesen in der #12-App / Tagesanzeiger), der uns alle hier sehr betrifft. Und die Minderheit anspricht, die wir halt in Deutschfreiburg sind. Historisch, sozio-kulturell und treffend beschrieben – mit Hinweis auf das Buch von Rainer Schneuwly „Bilingue – Wie Freiburg und Biel mit der Zweisprachigkeit umgehen“. Die passende Ausstellung „Le Bilinguisme n’existe pas“ geht noch bis im März 2020 – aber äbe ... à Bienne.
Umfrage „Ici c’est Fribourg“: Sagt ihr uns eure Meinung, wie ihr die Zweisprachigkeit aktiv lebt und erlebt? Es gibt soviel Versöhnliches und Lustiges dazu... Bleiben wir unverkrampft und erzählen uns das, was uns verbindet? Gebt uns mit Sprachnachricht Bescheid auf der zweisprachigen skippr Hotline: 079 950 15 71. Allez-y - dites-le ce que vous faites pour le bilinguisme! Auch Beweisfotos von sprachlichen Faux-Pas wie dem oben aus dem Museum sind natürlich willkommen - am liebsten per WhatsApp.