Skipperin durfte bis Ende 2020 einen bunten Buchstabensalat
auf der digitalen Plattform für Deutschfreiburg skippr.ch
anrichten. Eine carte blanche sozusagen.

Diese Newsplattform für Deutschfreiburg heisst neu
frapp.ch und ist für alle Freiburger oder solche, die es
gerne wären. Es gibt sie als Gratis-App, auf den social medial
im Netz und im Verbund von digitalen Beiträgen, Radio und TV.

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Ein Wort von Skipperin

Über schräge Vögel

Kormoran auf Pfahl

Als wären zum nahen Herbst die wilden Wespen, das Geheul im Rebberg gegen die Stare und Essig gegen Fruchtfliegen nicht genug, kommen nun die Kormorane. Auch sie wissen, wie es geht, einem das Leben schwer zu machen. Wie die Krähen in Frühlingsnestern oder die Baby-Fledermäuse, die vor dem Hochsommer fliegen lernen müssen, kreucht und fleucht es zu jeder Jahres- und Uhrzeit. Mal nett, mal nervig.

Kormorane im Flug

Färbt sich der Himmel schwarz über dem Wasser und Schwadronen voller Kormorane fliegen fressend ganz nah über die Seeoberfläche, erinnert das an Hitchcock’s «Die Vögel». Nur sind die Kormorane nicht so kreischend im wilden Möwenhaufen unterwegs. Nein, die formieren sich wie die Patrouille Suisse am Himmel, wenn sie dann angreifen. Die sind so hungrig, dass die Fischer ihren Fang verteidigen müssen, weil der Kormoran pro Tag ein halbes Kilo Frischfisch frisst - und das sogar aus dem Netz der Fischer stibitzt. Da reichen keine Angel, keine Rute und Schleppnetz zur Abwehr, die Kormorane kommen in Scharen – und die sind schneller als die Seepolizei erlaubt.

Um die Fischbestände auf den Seen zu schützen, darf nun ein Berufsfischer jagen. Das gilt für  die Kantone Freiburg, Neuenburg und Waadt,. Sie haben diese Tage ein neues Spezial-Jagdpatent in Kraft gesetzt. Nach bestandener Ausbildung mit Jägerprüfung dürfen Berufsfischer vom 1. September 2020 bis am 28. Februar 2021 in einem Umkreis von 100 Metern um ihre Fischereigeräte Kormorane abschiessen.

Die grosse Herausforderung muss sehr schwierig zu meistern sein: fischen, fahren, schleppen, schiessen, Waffe und Fischereigeräte beherrschen, die 100 Meter Distanz abschätzen, um seine Beute einzufahren. Da würde Skipperin doch glatt den Schützen mit an Bord nehmen, so fischt der eine, nennen wir ihn Bud, und schiesst der andere, er heisst Terence. Sie hofft für jeden Berufsfischer, dass es nun etwas Ruhe auf den Gewässern gibt – mit dem Flaubert auf Spatzen schiessen, das war zu Grossvaters Zeiten. Doch die gute alte Wasserpistole ist immer noch Garantie gegen aufdringlich aggressive Schwäne.

Kormoran auf Ast

Skipperin überlegt sich ein Spezial-Schwan-Jagdpatent und fragt offen: Wieso können nicht alle übermässigen Populationen an Federvieh direkt in der Brutkolonie eingedämmt werden, bevor sie in freier Wildbahn im Visier einer Waffe sind? Ein Ornithologe ist halt weder Fischer noch Jäger - und sicher auch kein Tontauben-Schütze. So stehen sich Interessen und Berufe im Weg. Doch wir alle mögen es, was kreucht und fleucht, am liebsten auf dem Teller ;-)

In dem Sinn: «Gut Schuss» oder doch besser «Waidmannsheil» und «Petri Heil»!