Skipperin durfte bis Ende 2020 einen bunten Buchstabensalat
auf der digitalen Plattform für Deutschfreiburg skippr.ch
anrichten. Eine carte blanche sozusagen.
Diese Newsplattform für Deutschfreiburg heisst neu
frapp.ch und ist für alle Freiburger oder solche, die es
gerne wären. Es gibt sie als Gratis-App, auf den social medial
im Netz und im Verbund von digitalen Beiträgen, Radio und TV.
Bilingue und im Verbund aller elektronischen Medien.
Merci für die Blogs als Skipperin - hier im Archiv
Wer bringt einen Kuchen mit und geht damit wieder nach Hause?
Habt ihr auch schon ein Geschenk in Form von Essbarem mitgebracht? Habt ihr euch davor überlegt, ob euer Geschenk in Form von Essen vegan, gluten- und laktosefrei, low carb, süss oder salzig sein sollte? Habt ihr auch schon ungefragt Fresspakete als Geschenk mitgenommen? Nein, nein wir reden nicht von Wein. Oder sonst einer Flasche, sprich Kiste Bier.
Wie kontrovers ist die Situation: Du bist zum Essen eingeladen und bringst Essen mit? Das ist wie, wenn der Gastgeber zu wenig, zu wenig gut auftischt oder aber: du liebst diese kanadischen Existenzialisten-Buffets, wo alle zusammengewürfelt oder sogar koordiniert von der Super-Gastgeberfamilie ihr Essen mitbringen und aufs Buffet stellen?
Im Whatsapp-Chat steht da dann ebenfalls super koordiniert von einer ebenfalls wahnsinnigen Super-Woman: «Du bringst bitte einen grünen Salat. Bitte ohne Kerne, Köbu ist allergisch.» Dir wird vorgeschlagen «Bitte Hörnlisalat, aber mit italienischem Dressing und ohne Speck, Sarah ist Vegetarierin.» Und nach zigfachem Austausch für ein koordiniertes, also unspontan lustigen Fressfest nach einem Ausflug, wo jeder in der Gruppe noch was aus dem Kühlschrank zaubert, kommt die ultimative Frage «Wer bringt einen Kuchen?»
Skipperin schlägt sich immer in die salzige Ecke und fragt auch ohne kanadischen Hintergrund aus reiner Höflichkeit, ob sie was Salziges zum Apéro mitbringen darf. Sie nennt das Feiglings-Verkriecher-Taktik, sie könnte ja gleich ins Restaurant.
Bringt aber eine Schwägerin einen Kuchen als Geschenk mit und geht damit nach Hause, weil sie früher gehen will – tja, wie finden wir das denn? Die muss ihren angefressenen Kuchen mehr geliebt haben, als alle Mitesser am Tisch. Da überlässt man ihr Haus und Hof für einen Familien-Schmaus, schläft unbequem auf dem Boden, das Bett gehört ja der Schwägerin und deinem Bruder. Und der Dank? Einen läppischen Kuchen! Der ist hausgemacht, nicht vegan, aber mit viel Liebe gemacht. Als wäre der eigene Kuchen nicht genug, Schwägerin haut sich noch ein Stück vom Zwetschgenkuchen der Gastgeber ab und haut ab.
Die Frage, die kein Schwein interessiert, ist am Familientisch: was nun? Das Dessert ist früher nach Hause gegangen. Zum Glück locken Tankstellen-Shops mit regionalen Süssigkeiten! Aber bitte, bitte, wer bringt Kuchen und nimmt ihn wieder mit? Ein Geschenk bleibt ein Geschenk. Auch wenn es nicht so sehr munden würde – oder? Wenn die Gäste gegangen sind, bringst du ihn selber heim, den Kuchen, in den kuschligen Food Waste-Abfall mit dem bissigen Kommentar im WhatsApp-Chat: «Dein Kuchen war dermassen köstlich, Nathalie, es hat leider nicht für alle gereicht!»